kirche Romena

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PIEVE DI ROMENA, ein Nationaldenkmal im Casentino

Die wunderschöne Pieve di Romena liegt etwa zwei Kilometer von Pratovecchio entfernt auf den Hängen des Hügels, wo sich die gleichnamige Burg erhebt, die Dante im XXX. Gesang der Hölle verewigt hat.
TEMPORE FAMIS MCLII (Zeit der Hungersnot 1152): Diese Inschrift ist auf das zweite Kapitell des linken Schiffes der dem Heiligen Petrus geweihten romanischen Kirche gemeißelt und gemahnt an die widrigen Umstände des Jahres, in dem sie erbaut wurde. Ursprünglich handelte es sich bei diesem Kapitell nicht um das zweite: Die Fassade und die ersten beiden Bögen des Gebäudes sind 1678 infolge eines Erdbebens oder Erdrutsches eingestürzt. Trotz dieses „Defekts“ ist die Pieve di Romena zusammen mit der nicht weit entfernten Pieve di Gropina im Arnotal vom architektonischen Gesichtspunkt her eines der wichtigsten romanischen Monumente in der Toskana.
In der Pieve von Romena wird dieser Baustil auf eine Art und Weise zur Geltung gebracht, dass auch der Nichtfachmann beeindruckt ist. Morgens dringen Lichtstreifen durch die zweibögigen Fenster der Apsis und beleuchten die eleganten, von einer Handwerkergruppe aus der Lombardei geschaffenen Kapitelle, die alle unterschiedlich und mit biblischen oder pflanzlichen Motiven verziert sind, mit wilden Tieren, himmlischen Engeln und Cheruben. Dieselben Handwerker führten in den Jahren nach dem Bau dieser Kirche auch die Kapitelle der Pfarrkirchen von Stia und Strada in Casentino aus.
Die Pieve San Pietro in Romena wurde Mitte des XII. Jh. auf den Resten einer bereits existierenden Kirche (aus dem VIII. oder IX. Jh.) errichtet, deren Fundamente noch sichtbar sind. Man erreicht sie über eine Treppe auf der rechten Seite des aktuellen Gebäudes. Das Innere der Pieve weist den klassischen romanischen Baustil mit drei Kirchenschiffen auf, unterteilt von zwei Reihen mächtiger, zylindrischer Säulen, die in Längsrichtung durch fünf Bögen miteinander verbunden sind, aufgrund des oben erwähnten Einsturzes im XVII. Jh. nicht sieben, wie es normalerweise üblich ist. Diese Verkürzung verleiht dem Bauwerk ein eher gedrungenes Aussehen. Der Chor ist erhöht, um dem Innenraum der Kirche mehr Volumen und Dreidimensionalität zu schenken.
Bis vor einigen Jahren befanden sich hier einige bedeutende mittelalterliche Gemälde, die heute in der nahen Propstei von Pratovecchio verwahrt werden. Detaillierte Ansichten der Kunstwerke sind auch auf dieser Seite abgebildet.
Der faszinierendste Teil der Pieve di Romena, die zum Nationaldenkmal erklärt wurde, ist zweifellos die hintere Wand, die mit ihrer herrlichen Apsis ihre ursprüngliche Gestalt bewahrt hat. Dem Besucher, der von Pratovecchio aus kommt (man kann die Pieve auch über eine Abzweigung der Straße von Consuma erreichen) zeigt sie sich wie eine perfekt in die klassische, toskanische oder vielmehr typisch casentinesische Landschaft eingebettete Skulptur.



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