The Church of Saint Antonio in Socana
in Casentino, a Tuscan valley with which you can get familiar in every detail through this site
Texts and photos by Alessandro Ferrini ©
36 accurately described images of Pieve of Socana. Click to enlarge
Die Pieve von Socana, ein Geschichte, die vor 2500 Jahren begann
Seit Jahrhunderten existiert im Casentino eine Legende, nach welcher sich dort, wo heute die romanische Kirche Pieve di Socana steht, fr?her eine bedeutende etruskische Kultst?tte befand.
In den fr?hen siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts regte das Amt f?r Denkmalspflege von Arezzo eine Reihe von Ausgrabungen bei verschiedenen Kirchen in der Region an. In Socana wurde hinter der Kirche nur wenige Meter von der Apsis entfernt gegraben, und ein arch?ologischer Fund von au?erordentlicher Bedeutung und Sch?nheit kam ans Licht: ein gro?er etruskischer Altar, der auf das 5. Jahrhundert vor Christus datiert wurde. In der N?he des Altars hatte sich auch ein Tempel befunden; in der Tat wurden seine Reste unter der Kirche entdeckt. Ein Teil der Treppe, die in das heilige Geb?ude f?hrte, ist nun hinter einem Gitter sichtbar, das links von der Apsis angebracht wurde. Die jahrhundertealte Legende war zur historischen Wahrheit geworden.
Das Vorhandensein eines Tempels an diesem Ort hat zwei Rechtfertigungen: Socana, heute Teil der Gemeinde von Castel Focognano, war in der Zeit der Etrusker ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Stra?en nach Arezzo, ins Arnotal und das n?rdliche Casentino kreuzten. Der zweite Grund ist, dass ein paar hundert Meter von Socana entfernt der Ort Rassina liegt, ein verh?ltnism??ig modernes St?dtchen, das jedoch einen sehr alten Namen, von Rasenna abgeleiteten Namen tr?gt, ein Wort, mit dem die Etrusker sich selbst bezeichneten. Wenn dieses Volk einem Ort seinen Namen gab, bedeutete es, dass sie ihn f?r besonders wichtig hielten und er deshalb ein Heiligtum wie diesen Tempel verdiente, der vom 5. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. ?berlebte. Nach der etruskischen ?ra kam f?r Socana die r?mische Zeit, datierbar zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 6. n. Chr. F?r diesen Zeitraum sind praktisch keine Informationen zu dem Ort vorhanden. Aufgrund der Anwesenheit der R?mer im Casentino blieb er mit Sicherheit weiterhin ein Verkehrsknotenpunkt, jedoch von untergeordneter Bedeutung.
Dank des ersten, hier vorhandenen wichtigen christlichen Zeugnisses l?sst sich das Wiederaufbl?hen von Socana in spiritueller, gewerblicher und logistischer Hinsicht auf das 9. Jahrhundert festlegen: Auf diese Zeit geht der Bau einer kleinen Kirche zur?ck, die dem rechten Schiff der derzeitigen entspricht. Der Ort nahm in vielerlei Hinsicht immer mehr an Relevanz zu, wovon die Errichtung einer gro?en Kirche mit drei Schiffen und drei Apsiden Ende des 10. Jahrhunderts zeugt, die so breit wie die heutige, aber beinahe doppelt so lang war (einige ihrer S?ulensockel sowie die ?u?eren Reste der beiden Seitenapsiden sind im Inneren der Kirche noch sichtbar).
Im zw?lften Jahrhundert wurde die heutige romanische Kirche mit den gleichen Ausma?en der vorherigen gebaut, wobei die Innens?ulen durch robuste Pfeiler ersetzt wurden, die sechs gro?e Rundb?gen trugen. Von den drei Apsiden blieb nur die mittlere erhalten.
Die romanische Kirche von Socana in dieser majest?tischen Erscheinungsform w?hrte nicht lange. In der Tat wurden im 15. Jahrhundert die ersten drei Rundb?gen eingerissen und die Fassade in ?bereinstimmung mit dem Ende des dritten Rundbogens wieder aufgebaut. Heute besitzt die Kirche einen nahezu quadratischen Grundriss.
Die Kapitelle der S?ulen sind von abgeflachter Form und die darauf eingemei?elten, einfachen Darstellungen nicht mehr lesbar. Besonders interessant ist die Architektur des Glockenturms: Der untere Teil ist zylindrisch konstruiert, der obere hingegen hexagonal.
Die Pieve Sant?Antonino in Socana kann im Vergleich zu den Pfarrkirchen im n?rdlichen Casentino als ?k?nstlerisch d?rftig? definiert werden, da sie h?chstwahrscheinlich nicht von adligen und reichen Familien finanziert wurde und ihre Architektur nicht den sch?pferischen F?higkeiten der lombardischen Meister entsprungen ist. Es ist eine Kirche des Volkes, erbaut vom Volke.